Rezension über:

Werner Eck: Monument und Inschrift. Gesammelte Aufsätze zur senatorischen Repräsentation in der Kaiserzeit. Herausgegeben von Walter Ameling und Johannes Heinrichs (= Beiträge zur Altertumskunde; Bd. 288), Berlin: de Gruyter 2010, XII + 442 S., ISBN 978-3-11-024694-0, EUR 109,95
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Rezension von:
Krešimir Matijević
Abteilung Alte Geschichte, Universität Trier
Redaktionelle Betreuung:
Mischa Meier
Empfohlene Zitierweise:
Krešimir Matijević: Rezension von: Werner Eck: Monument und Inschrift. Gesammelte Aufsätze zur senatorischen Repräsentation in der Kaiserzeit. Herausgegeben von Walter Ameling und Johannes Heinrichs, Berlin: de Gruyter 2010, in: sehepunkte 11 (2011), Nr. 6 [15.06.2011], URL: https://www.sehepunkte.de
/2011/06/19553.html


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Werner Eck: Monument und Inschrift

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Werner Eck, von 1979 bis 2007 ordentlicher Professor an der Universität zu Köln, gilt zu Recht als einer der besten Kenner der lateinischen Epigraphik. Zahlreiche seiner Publikationen sind dieser Thematik gewidmet und einige, wie die "Statthalter der germanischen Provinzen vom 1.-3. Jahrhundert", gehören zu den Standardwerken, die exemplarisch darlegen, welch eminent wichtige Rolle inschriftliche Zeugnisse für die Verwaltungsgeschichte der römischen Provinzen spielen. Eck ist jedoch nicht nur durch sein imposantes Œuvre von momentan 630 (!) Publikationen [1] zu nahezu allen Bereichen der römischen Geschichte hervorgetreten, sondern auch durch die Organisation verschiedener Großprojekte. So ist er Projektleiter der "Prosopographia Imperii Romani", von der kürzlich ein neuer ausgezeichneter Band erschienen ist, und dirigiert darüber hinaus die Fortführung des "Corpus Inscriptionum Latinarum".

Die hier vorgestellte Sammlung "Monument und Inschrift" wurde aus Anlass des 70. Geburtstages Werner Ecks von Walter Ameling und Johannes Heinrichs unter Mithilfe von Andreas Faßbender herausgegeben. Sie umfasst insgesamt 18 Beiträge ganz unterschiedlicher Länge aus den Jahren 1981 bis 2009.

Wie es der Untertitel schon anzeigt, befasst sich das Gros der Artikel mit der senatorischen Repräsentation in der Kaiserzeit. Ein weiterer Schwerpunkt ist der öffentlichen Darstellung des kaiserlichen Selbstverständnisses gewidmet. Auf die einzelnen Studien muss an dieser Stelle nicht mehr ausführlicher eingegangen werden. Sie sind wohlbekannt und von der Forschung rege rezipiert worden, was nicht zuletzt der mehrfachen Publikation derselben in verschiedenen Sprachen zu verdanken ist. So sind auch für diese Zusammenstellung alle Texte, sofern notwendig, ins Deutsche übersetzt worden. Ausgenommen ist hiervon lediglich der letzte, erst kürzlich (2009) veröffentlichte Beitrag "There Are No cursus honorum Inscriptions" (383-399), in dem Eck darlegt, dass man diesen Terminus seiner Ansicht nach meiden sollte, da es keine Zeugnisse gebe, deren primäre Funktion in der Auflistung von Ämtern gelegen hätte.

Dankenswerterweise haben die Herausgeber nicht nur auf eine sorgfältige Umsetzung der Studien in das neue Satzformat geachtet, sondern im fortlaufenden Text zusätzlich die ursprünglichen Seitenzahlen (in eckigen Klammern) angegeben, so dass ein Auffinden von Passagen sowohl nach alter wie neuer Paginierung problemlos möglich ist. Lobend hervorzuheben ist ferner, dass der Jubilar sich bereit erklärt hat, mehrere der neu abgedruckten Schriften zu überarbeiten, worauf in der jeweils ersten Fußnote gesondert hingewiesen wird. Allerdings sind diese Korrekturen und Aktualisierungen nicht sogleich ersichtlich, da sie direkt in die Beiträge eingearbeitet worden sind. Hier hätte man vielleicht besser die entsprechenden Zusätze an die ursprünglichen Texte angehängt, was aber zugegebenermaßen Geschmackssache ist. Daneben haben die Herausgeber über den gesamten Band hinweg Verweise auf Ecks eigene Publikationen zur Bequemlichkeit des Lesers angepasst, wenn der entsprechende Beitrag in die Sammlung aufgenommen wurde.

Von besonderem Wert sind die am Ende des Bandes versammelten sorgfältig erstellten Indices mit einem Umfang von 41 Seiten. Berücksichtigt wurden Erwähnungen von Personen, Orten und Quellen, im Falle der Inschriften und Papyri nicht nur die in Standardcorpora aufgeführten, sondern auch die abseitig publizierten Belege. Für letztere hätte man als Hilfestellung für den Leser noch ein Siglenverzeichnis hinzufügen sollen, das die Auflösung der nur dem Spezialisten gängigen Abkürzungen wie "Bull. com." oder "TAM" erleichtert hätte.

Insgesamt gesehen lässt die homogene Sammlung somit kaum einen Wunsch offen. Den Herausgebern ist für ihre gewissenhafte Umsetzung der Schriften zu danken, Werner Eck noch eine lange Schaffensperiode zu wünschen.


Anmerkung:

[1] Siehe das Schriftenverzeichnis von Werner Eck: http://phil-fak.uni-koeln.de/fileadmin/IfA/Alte_Geschichte/lehrende/Eck/2011_2_24_ECK-SchriftenVz.pdf (PDF-Dokument, Aufruf am 24.05.2011).

Krešimir Matijević